Neuer Gasdichtewächter 8719: zuverlässige Überwachung von allen Isoliergasen
Der Trafag-Gasdichtewächter 8719 mit Schaltkontakten ist das erste Modell einer neuen Generation mit weiterentwickeltem Referenzkammer-Messsystem. Dieses überwacht nicht nur das herkömmliche SF6-Isoliergas, sondern ist auch für alternative Isoliergase geeignet. Weitere Verbesserungen sind beispielsweise eine speziell gezoomte Anzeige, ein integrierter Steckeranschluss, bis zu fünf Schaltkontakte sowie ein modularer Aufbau für alle Einbaupositionen.
Weiterentwickeltes Referenzkammer-Messsystem
Trafag verfügt über 40 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung von Instrumenten zur Gasdichteüberwachung in Hochspannungsschaltanlagen und hat sich als führende Anbieterin auf dem Markt etabliert.
Der Kern der Trafag-Gasdichtewächter ist das seit über 35 Jahrenbewährte und einzigartige Referenzkammerprinzip. Dieses wurde mauch in der neuen Generation beibehalten, denn es bietet eine auf dem Markt unübertroffene Vibrationsfestigkeit und Zuverlässigkeit. Zudem verfügt das Messsystem von Trafag im gesamten Temperaturbereich über die beste Schaltpunktgenauigkeit. Das Messsystem des Gasdichtewächters 8719 basiert auf einer weiterentwickelten Referenzkammer. Sie ist sowohl für die Überwachung von SF6 als auch für diejenige der umweltfreundlicheren Alternativgase geeignet. Alternativgase müssen nämlich mit deutlich höherem Druck eingesetzt werden, um die gleiche Isolationswirkung wie SF6 zu erzielen. Aus diesem Grund wurde das Messsystem so weiterentwickelt, dass es Absolutdrücke von bis zu 13 bar überwachen kann.
Vereinfachte Ablesbarkeit dank grosser Anzeige
Die augenfälligste von allen innovativen Neuerungen des Gasdichtewächters 8719 ist sicher die grosse Anzeige: Sie bietet über den gesamten Messbereich die beste Ablesbarkeit aller Referenzkammersystem basierten Gasdichtewächter am Markt. Das Design der Vollbereichsanzeige orientiert sich zwar an den traditionellen Manometersystemen, bietet aber in den entscheidenden Bereichen eine viel höhere Auflösung und damit eine bessere Ablesbarkeit: Der Anzeigebereich ist nicht linear skaliert, sondern in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Diese sind entsprechend ihrer Bedeutung im Betrieb und für die Ablesung mehr oder weniger fein aufgelöst. So erhält der für die Anlagensicherheit entscheidende Betriebsbereich den grössten Skalenanteil, während der Niederdruck- und der Übergangsbereich entsprechend reduziert erscheinen.
Betriebsbereich
Der Betriebsbereich der Anzeige umfasst den Gasdichtebereich, in dem die Anlage betrieben wird. Die Ableseskala bietet hier eine besonders hohe Auflösung und Ablesegenauigkeit: Sie reicht von knapp unterhalb des tiefsten Alarmschaltpunktes bis knapp über den Überdruckalarmschaltpunkt hinaus.
Die maximale Differenz zwischen dem höchsten und dem tiefsten Schaltpunkt konnte durch das verbesserte Referenzkammersystem des Gasdichtewächters 8719 gegenüber früheren Modellen und anderen Systemen auf dem Markt deutlich vergrössert werden. Sie beträgt neu bis zu 250kPa.
Niederdruckbereich
Der Niederdruckbereich reicht vom Vakuum bis zum Absolutdruck von rund 4bar. Die Skala ermöglicht eine gute Ablesbarkeit in jenen Niederdruckmessbereichen, die für den Transport- und Lagerdruck – meistens zwischen 1,5 und 2bar Absolutdruck – sowie bei der Evakuierung des Gastanks relevant sind.
Übergangsbereich
Der Bereich zwischen dem Betriebs- und dem Niederdruckbereich ist weder bei der Wartung noch im operativen Betrieb von Bedeutung. Deshalb wurde er auf der Anzeigeskala auf das technisch notwendige Minimum reduziert, um eine möglichst hohe Auflösung im Betriebs- und im Niederdruckbereich zur erzielen.
Da die Drucküberwachung bei Transport und Lagerung nicht immer notwendig ist, kann in diesen Fällen auf die Anzeige des Niederdruckbereichs verzichtet werden. Anstelle der Vollbereichsanzeige erscheint dann eine Teilbereichsanzeige, die auf den Betriebsbereich beschränkt und dadurch einfacher ist. Zur weiteren Vereinfachung kann man die Skalierung der Anzeige komplett weggelassen, sodass lediglich zwischen dem grün markierten Betriebsbereich und dem rot markierten Bereich ausserhalb unterschieden wird. Bei Anlagen, die nie eine Anzeige erfordern, kann sie z.B. zur Kostenoptimierung selbstverständlich auch komplett weggelassen werden.
Optimale Integration in die Schaltanlage
Moderne, gasisolierte Hochspannungsschaltanlagen werden immer kompakter gebaut. Die Einbauposition des Gasdichtewächters muss sich deshalb nach vielen verschiedenen Rahmenbedingungen richten. Um die zuverlässige Ablesbarkeit, die einfache Montage und Verkabelung sowie die gute Zugänglichkeit für Ablesung und Wartung zu ermöglichen, muss sich der Gasdichtewächter in unterschiedlichsten Positionen einbauen und anschliessen lassen. Das flexible, modulare Konzept des neuen Gasdichtewächters 8719 erlaubt dessen optimale Integration in das Gesamtsystem, selbst bei beengten Platzverhältnissen.
So kann dank der Konstruktion des Gehäuses einerseits der Gasanschluss axial oder radial gewählt werden. Andererseits ist die Positionierung des elektrischen Anschlusses in den Winkeln 0°, 90°, 180° und 270° frei wählbar. Die Kombination dieser Optionen ermöglicht einen minimierten Platzbedarf sowie eine einfachere Montage der Verdrahtung. Dadurch vereinfacht sich auch eine allfällige Wartung und lässt sich effizienter gestalten.
Integrierte Ventile: Prüfen, Warten und Befüllen in situ
Eine wichtige Option für die Wartung, Prüfung und Inbetriebnahme bieten die Prüf-, Wartungs- und Füllventile. Die im Gasdichtewächter integrierten Ventile ermöglichen den direkten Anschluss von Prüfgeräten zur regelmässigen, vorschriftsmässigen Überprüfung der Schaltpunkte und zur Entnahme von Gasproben. Auch lässt sich die initiale Füllung der Anlage mit Prozessgas sowie die Nachfüllung nach Jahren im Betrieb über diese Ventile einfach vornehmen. Um eine optimale Zugänglichkeit zu gewährleisten, werden auch diese Ventile in den Winkelpositionen 0°, 90°, 180° und 270° angeboten.
Integrierte Stecker für eine einfache Verkabelung
Neben den bereits beschriebenen bedienungsfreundlichen Anschlüssen wurde bei der Entwicklung des Gasdichtewächters 8719 ein besonderes Augenmerk auf die einfache Montierbarkeit und Verkabelung gelegt. Der Anschluss der Kabel – es sind Anschlussvarianten mit einem oder zwei Kabel möglich – wurde auf maximale Flexibilität und Modularität optimiert: Das Kabel muss nicht mehr dem Gasdichtewächter folgen, sondern es wird jene Anschlusskonfiguration am Gasdichtewächter gewählt, die in der jeweiligen Einbausituation eine ideale Verlegung der Kabel ermöglicht.
Anders als bei konventionellen Geräten erfolgt der Anschluss nicht mehr im Gasdichtewächter selbst, sondern über ein separates Steckergehäuse, das vorkonfektioniert werden kann und nur noch am Gasdichtewächter angesteckt und festgeschraubt werden muss. Sollte auf der Baustelle festgestellt werden, dass die Kabel doch anders als geplant verlegt werden müssen, kann lediglich das Steckergehäuse demontiert und in die gewünschte Position gedreht werden. Das Anschlussgehäuse ist in vielen Konfigurationen erhältlich und wird standardmässig aus robustem Aluminiumdruckguss gefertigt. Für einfache Indoorinstallationen ist auch eine kostengünstigere Variante aus Polyamid verfügbar.
Hybridvarianten für kontinuierliche Gasdichtemessung
Der neue Gasdichtewächter 8719 wird im Verlauf der kommenden Monate mit den Hybridvarianten 8729 und 8739 ergänzt. Der Hybrid-Gasdichtewächter 8729 verfügt über das gleiche Referenzkammersystem wie der Gasdichtewächter 8719 und ausserdem über einen integrierten Gasdichtesensor mit analogem 4... 20mA-Ausgangssignal für die Gasdichte. Der Hybrid-Gasdichtewächter 8739 mit digitalem Modbus-Ausgangssignal liefert neben den Messwerten für die Gasdichte auch die Temperatur sowie den daraus gerechneten Druck des Prozessgases auf 20°C normalisiert. Die drei Gerätetypen 8719, 8729 und 8739 bilden die neue Generation der Isoliergasdichte-Überwachung im Trafag-Produktportfolio, das sich durch hohe Betriebssicherheit, grosse Zuverlässigkeit, optimale Montierbarkeit, besondere Wartungsfreundlichkeit, hohe Modularität und einfache Konfigurierbarkeit auszeichnet. Der neue Gasdichtewächter 8719 und die beiden Hybrid-Gasdichtewächter 8729 und 8739 eignen sich nicht nur ideal zur effizienten Überwachung von bestehenden und neuen SF6-Schaltanlagen, sondern sind dank der vollen Kompatibilität mit den alternativen Isoliergasen heute schon bereit für die Herausforderungen der Zukunft.
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